Verabschiedung von Heinz Fels
Nach 28 Jahren als Vorstand und Geschäftsführer der Wohnungsgenossenschaft Viersen ging Heinz Fels (2.v.l.) in den Ruhestand. Auf dem Foto von links: Alexander Rychter (VdW), Heinz Fels, Bürgermeisterin Sabine Anemüller und Dieter Könnes, der die Verabschiedungsfeier moderierte.

Heinz Fels sagte Tschüss

Für die Wohnungsgenossenschaft Viersen ist eine Ära zu Ende gegangen: Nach 28 Jahren als hauptamtlicher Vorstand und Geschäftsführer hat sich Heinz Fels in den Ruhestand verabschiedet.

Rund 120 Weggefährten, Angehörige, Freunde, Mitarbeiter und Geschäftspartner waren in den Saal des „Convivo“ in der Villa Marx gekommen, um Heinz Fels Tschüss zu sagen. Keine Reden, aber ganz viel Wertschätzung – so hätte das Motto der Feier lauten können. Sowohl Heinz Fels selbst als auch einige Gäste plauderten im Gespräch mit Moderator Dieter Könnes aus dem Nähkästchen. „Er ist immer sehr gerne zur Arbeit gegangen“, berichtete etwa Fels‘ Ehefrau Kornelia.

Der 63-jährige Neu-Ruheständler gestand, dass er gerne Bibliothekar oder Sozialarbeizter geworden wäre. Nachdem er jedoch als Heranwachsender wegen eines Hüftleidens anderthalb Jahre in der Schule fehlen musste, empfahl ihm seine Mutter seinerzeit eine rein sitzende Tätigkeit im Büro. So entschied er sich für eine Ausbildung zum Kaufmann der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft bei der Odenkirchener Aktienbaugesellschaft. Später qualifizierte er sich zum Wohnungsfachwirt.

Anfang 1992 begann Fels bei der Wohnungsgenossenschaft Viersen. Damals besaß das Unternehmen rund 480 Wohnungen – heute sind es etwa 90 mehr. Wie sehr sich die Wohnungsgenossenschaft unter seiner Leitung entwickelt hat, zeigt auch dieser Vergleich: Bei seinem Amtsantritt betrug die Bilanzsumme umgerechnet rund 4,45 Millionen Euro – heute sind es 24,5 Millionen Euro. Gut 1000 Mitglieder haben sich in der Genossenschaft zusammengeschlossen.

Bürgermeisterin Sabine Anemüller hob Fels‘ Leistung beim Bau der ersten Viersener Klimaschutzsiedlung hervor: Die 2018 fertig gestellte Passivhaus-Anlage an der Oststraße mit 48 Wohnungen sei ein „Leuchtturm-Projekt“, das innovativen Klimaschutz und soziale Aspekte miteinander verbinde, sagte die Bürgermeisterin. Für den Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW) Rheinland Westfalen bedankte sich Verbandsdirektor Alexander Rychter bei Heinz Fels: „Er war ein streitbarer Kollege, der immer engagiert für bezahlbares Wohnen eingetreten ist“, sagte Rychter. Der VdW hatte Fels 2018 mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.

„Humorvoll, hilfsbereit, strukturiert und ein überzeugter Teamplayer“ – dieses Bild von Heinz Fels zeichneten die langjährige Mitarbeiterin Sabine Gütjens, Aufsichtsratsmitglied Lonny Grützner, Genossenschafts-Mieterin Christiane Heckmann und Schornsteinfegermeister Bernd Gormanns. Für die Arbeitsgemeinschaft niederrheinischer Genossenschaften bedankte sich Thomas Körfges (GeWoGe Mönchengladbach) für die gute Zusammenarbeit – sein Kollege Fels hatte die Gründung der AG vor mehr als 25 Jahren initiiert und war seither ihr Vorsitzender.

Auf Geschenke verzichtete Heinz Fels. Stattdessen bat er um Spenden für die Wohnungslosenhilfe des SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste, deren Arbeit im Kreis Viersen Renate Klumpen und Doris Wehle vorstellten. Nun freut sich Fels auf die vor ihm liegende Zeit. „Ich interessiere mich sehr für Literatur, Schreiben und Kunst – mir wird garantiert nicht langweilig“, schmunzelte er. Seine Aufgaben in der Wohnungsgenossenschaft Viersen hat Lars Sluka übernommen. Der 43-jährige Immobilienfachwirt wird nun gemeinsam mit den nebenberuflichen Vorstandsmitgliedern Günter Neumann und Georg Maria Balsen, dem sechsköpfigen Mitarbeiterteam und dem Aufsichtsrat unter Vorsitz von Regina Peters ein neues Kapitel in der 120-jährigen Geschichte der Wohnungsgenossenschaft Viersen aufschlagen.

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